Buch-Rezension: Bettina M. Bock – „‚Leichte Sprache‘ – Kein Regelwerk. Sprachwissenschaftliche Ergebnisse und Praxisempfehlungen aus dem LeiSA-Projekt.“

Bettina M. Bock – „‚Leichte Sprache‘ – Kein Regelwerk. Sprachwissenschaftliche Ergebnisse und Praxisempfehlungen aus dem LeiSA-Projekt.“

Bet­ti­na M. Bock
„Leichte Sprache“ – Kein Regel­w­erk
Sprach­wis­senschaftliche Ergeb­nisse und Praxisempfehlun­gen aus dem LeiSA-Pro­jekt
Frank & Timme GmbH, Berlin, 2019, 99 S.

„‚Leichte Sprache‘ – Kein Regel­w­erk“ richtet sich an Men­schen, die sich in der Prax­is schon mit Leichter Sprache beschäfti­gen oder zukün­ftig beschäfti­gen wollen, also an Über­set­zungs­büros, Anbi­eter, Anwen­der und Auf­tragge­ber für Texte in Leichter Sprache. Bet­ti­na M. Bock stellt die Erken­nt­nisse aus dem Leipziger Forschung­spro­jekt LeiSA all­ge­mein­ver­ständlich vor, um daraus prak­tis­che Empfehlun­gen für die Arbeit mit Tex­ten in Leichter Sprache abzuleit­en.

Im Mit­telpunkt ste­hen die Fra­gen: Was ist gute Leichte Sprache? Wie ver­ständlich ist Leichte Sprache für die Ziel­grup­pen? Statt starre Regel­w­erke bei der Erstel­lung von Tex­ten in Leichter Sprache zu benutzen, schlägt die Autorin fünf Angemessen­heits­fak­toren vor, mit deren Hil­fe der Schreibprozess struk­turi­ert wer­den kann.

Bei den durchge­führten empirischen Unter­suchun­gen zu Tex­ten in Leichter Sprache und zur Ver­ständlichkeit von Leichter Sprache kön­nen Regeln zum Teil bestätigt wer­den, zum Teil wer­den sie aber auch wider­legt. Die Studie beschränkt sich nicht nur auf die Unter­suchung von sprach­lich­er Gestal­tung, auch die visuelle Gestal­tung in Form von Bildern und Typografie spielt eine wichtige Rolle.

Diese Aspek­te wer­den auch bei der Pub­lika­tion berück­sichtigt, die mit ver­schiede­nen Tex­tarten ver­schiedene Inter­essen anspricht. Kurz­zusam­men­fas­sun­gen mit den wichtig­sten Infor­ma­tio­nen vor den einzel­nen Kapiteln und größeren Abschnit­ten bieten einen groben inhaltlichen Überblick über die darauf­fol­gen­den Kapi­tel oder fassen die wichtig­sten Ergeb­nisse und Empfehlun­gen zusam­men, die im anschließen­den Text aus­führlich­er dargestellt wer­den. Neben den Fließ­tex­ten mit Grafiken und Abbil­dun­gen gibt es Infokästen mit weit­er­führen­den Infor­ma­tio­nen. Mit Zitat­en von Stu­di­en­teil­nehmenden wird die Per­spek­tive der Ziel­gruppe sicht­bar gemacht.

Da es sich bei dem Pro­jekt um par­tizipa­tive Forschung han­delt, sind an den sprach­wis­senschaftlichen Unter­suchun­gen auch die Ziel­grup­pen beteiligt, also Men­schen mit sog. geistiger Behin­derung und funk­tionale Anal­pha­beten.

Hin­weise auf weit­er­führende Lit­er­atur bieten den Leserin­nen und Lesern die Möglichkeit, sich noch inten­siv­er mit dem The­ma auseinan­derzuset­zen.

Die Pub­lika­tion ist eine Ein­ladung, das The­ma Leichte Sprache unter einem neuen Blick­winkel zu betra­cht­en und das bish­er Erre­ichte gemein­sam weit­erzuen­twick­eln.

Text: Chris­tiane Kämpf de Salazar

Veröffentlicht in Allgemein.

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