Buchvorstellung: Isabel Rink – „Rechtskommunikation und Barrierefreiheit. Zur Übersetzung juristischer Informations- und Interaktionstexte in Leichte Sprache.“

Isabel Rink – "Rechtskommunikation und Barrierefreiheit. Zur Übersetzung juristischer Informations- und Interaktionstexte in Leichte Sprache."

Bürg­erin­nen und Bürg­er müssen sich in vie­len Lebenssi­t­u­a­tio­nen mit juris­tis­chen und behördlichen Tex­ten beschäfti­gen. Sei es beim Abschluss von Verträ­gen, beim Aus­füllen von For­mu­la­ren oder beim Erbrecht – in diesen wie in vie­len anderen Sit­u­a­tio­nen ist es wichtig, dass sie ihre Rechte und Pflicht­en ken­nen. Ver­ste­ht man diese Texte nicht oder falsch, kann das neg­a­tive Auswirkun­gen für die Betrof­fe­nen haben.

Isabel Rink unter­sucht, inwieweit juris­tis­che und behördliche Texte eine Bar­riere für Men­schen mit eingeschränk­ter Kom­mu­nika­tion darstellen. Für ihre Analyse unter­suchte sie Texte aus einem Über­set­zung­spro­jekt mit dem Nieder­säch­sis­chen Jus­tizmin­is­teri­um, bei dem eine große Band­bre­ite an Textsorten, Inter­ak­tions- und Adressierungs­for­men in Leichte Sprache über­set­zt wurde.

Die Autorin stellt Leichte Sprache als Vari­etät des Deutschen dar, die sich stark von der Stan­dard­sprache unter­schei­det. Dies zeigt sie anschaulich an ver­schiede­nen Über­set­zungsan­sätzen. Der Schw­er­punkt ihrer Unter­suchung liegt auf der Textver­ständlichkeit, nicht auf dem Textver­ste­hen der Leserin­nen und Leser.

Isabel Rink for­muliert 26 The­sen zu den Aus­gangs- und Ziel­tex­ten, die sie im empirischen Teil über­prüft. Am Ende ihrer Unter­suchung stellt sie die The­sen in der Zusam­men­schau dar und zeigt auf, welche Fra­gen noch offen sind und in einem weit­eren Pro­jekt wis­senschaftlich unter­sucht wer­den soll­ten.

Sie legt dar, dass man für die Über­set­zung von juris­tis­chen und behördlichen Tex­ten in Leichte Sprache sowohl die seman­tisch-syn­tak­tis­chen Anforderun­gen als auch eine konzep­tionelle Pla­nung auf Tex­tebene berück­sichti­gen sowie ins­ge­samt auf eine adäquate Gestal­tung der Infor­ma­tion acht­en muss.

Das Buch gibt Übersetzer*innen juris­tis­ch­er und behördlich­er Texte in Leichte Sprache einen guten Ein­blick in den Stand der Forschung, zeigt aber auch gle­ichzeit­ig die Schwierigkeit­en auf, die bei dieser Auf­gabe beste­hen.

Zur Autorin
Isabel Rink ist Geschäfts­führerin der Forschungsstelle Leichte Sprache und wis­senschaftliche Angestellte am Insti­tut für Über­set­zungswis­senschaft und Fachkom­mu­nika­tion der Uni­ver­sität Hildesheim.

Das Buch hat 471 Seit­en und ist in der neuen Rei­he Easy – Plain – Acces­si­ble bei Frank & Timme erschienen, die inter­na­tionale Akteure im Bere­ich Bar­ri­ere­freie Kom­mu­nika­tion und Leichte Sprache ver­net­zen will.

Text: Chris­tiane Kämpf de Salazar

Veröffentlicht in Allgemein.

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